Margot Honecker: Eine Biografie

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Biografien - 15 x 22 cm fester Pappband 223 S Bilder (Fotos)Totalitäre Staaten zeichnen sich typischerweise durch Indoktrination ihrer Jugend aus. Bemerkenswert ist deshalb, dass der friedliche Umsturz in der DDR ausgerechnet von einer Generation betrieben wurde, die zeitlebens in Zwangskollektiven hinter Mauer und Stacheldraht sozialisiert wurde. "So wie dieses Volk aufgetreten ist, da kann man doch nicht behaupten, dass diese Leute nicht selbstbewusst waren." So parierte nach der Wende eine Frau beinahe stolz den Vorwurf altpreußischer Untertanen-Mentalität im DDR-Sozialismus. Ihr Name: Margot Honecker, geborene Feist, ehemalige "Mutter der Nation" und 25 Jahre lang als Volksbildungsministerin allein verantwortlich für ein Schul- und Erziehungssystem, dessen aufgeklärte Absolventen sie schlussendlich um Amt und Würden brachten.

Einer ihrer ehemaligen Eleven, der Dramaturg und Autor Ed Stuhler, hat dieser wider Erwarten äußerst interessanten, aparten, ja mondänen Frau an der Seite des bieder und verstaubt wirkenden ehemaligen DDR-Staatschefs Erich Honecker nun eine lesenswerte Biografie gewidmet. Obwohl das Buch nicht autorisiert ist, fällt das Urteil über seine im chilenischen Exil lebende Protagonistin milde aus: Gestützt auf Zeitzeugen und Interviews zeichnet es das differenzierte Bild einer strebsamen Autodidaktin aus dem Arbeitermilieu, die mit persönlichen Attributen wie "idealistisch, optimistisch, spontan, mitreißend" in der Aufbruchstimmung nach 1946 eine steile hauptamtliche Funktionärskarriere in der Jugendarbeit der SBZ machte, die sie durch ihre eher "politische Ehe" mit Honecker später ganz nach oben beförderte.

Überwiegend warmherzig und fürsorglich, unprätentiös und mit einem großen Herz für Kinder -- so bringt uns der Autor Margot Honecker näher. Aber auch als ambivalent und wenig rational in ihrem Verhalten, machtbewusst und zuletzt nicht frei von byzantinistischen Allüren. Besonders aber hebt Stuhler ihren unerschütterlichen ideologischen Dogmatismus hervor: "Kommunisten sind bessere Menschen." Das hatte sie schon ihre Mutter gelehrt. Und um die Schaffung dieses besseren Menschen sei es ihr stets gegangen. Lesenswert, wenn auch im Urteil zu milde. --Roland Detsch . KLICKEN SIE HIER, UM DIESES BUCH ZUM KOSTENLOSEN DOWNLOAD